Piemont, Korsika, Cinque Terre Velotour

2. Teil Korsika  25. bis 29. April 2011

Klemens, Leo Bont, Heini S.


Übersichtskarte Korsika

4. Etappe : Bastia- Luri- Pino- Canari- Nonza- St. Florent- Lozari- Murato- Cateri- Montegrosso- Calenzana- Bocca di Marcolinu- Galeria
192.17km, 2900hm, Fahrzeit 8:13:57, Schnitt 23.5km/h, vmax 66.3km

Heute Morgen sind wir kurz vor 8Uhr in Bastia  in Korsika angekommen. Das Wetter war bedeckt aber trocken. Sogleich ging es Richtung Cap Corse. Nach ca. 25km Einrollen entlang der Küstenstrasse nahmen wir den Übergang bei Luri an die Westküste. Nach Pino nahmen wir eine ca. 15km lang Höhenstrasse von guter Qualität die jedoch nur noch eine durchschnittliche Schweizer Radwegbreite aufwies. Autos gab’s auf diesem Abschnitt keine. Am Mittag erreichten wir St. Florent wo wir uns in einer Bäckerei mit Pizza und ähnlichem stärkten. Auf der Hauptstrasse mit wenig verkehr ging es dann zuerst ca. 35km lang weiter Richtung Ille Rousse. Bei Lozari bogen wir dann in eine etwas im Hinterland liegende Route ab. Die Strasse nach Murato glich einem Flickwerk. Schlagloch an Schlagloch notdürftig zu geteert. Leider meinte es das Wetter nicht mehr so gut mit uns. Es waren etwa 2std schwacher bis mittelmäßiger Regen zu beklagen. Immerhin war die Landschaft großartig und die Vegetation erstrahlte im saftigsten Grün. Um 15.30uhr gab es dann in Montegrosso eine Epicerie, wo wir uns mit Corsischen Guezli und Treibstoff für den letzten Pass stärken konnten. Im Aufstieg zur Bocca Marsolinu wurden wir nämlich von einem einheimischen eingeholt. Wir liessen es jedoch nicht zu dass er uns überholte so dass wir das Tempo regelrecht verschärften und uns gegenseitig ein Rennen lieferten.  Um 17.30 Uhr sind wir dann im absolut ruhigen Küstenort Galeria umgeben von Wildnis angekommen. Hier konnten wir dann unter mehreren Unterkünften auswählen. Unsere Aspekte waren: 1. Velo im Zimmer, 2. Möglichkeit die Kleider zu Waschen, 3. Zimmer mit 3. separate Betten, 4. angemessener Preis, 5. W-Lan. Die ersten 4 Punkte wurden erfüllt. Wegen des noch nicht so verbreiteten W-Lan wird wohl meine Handyrechnung ziemlich strapaziert.
Zum Abschluss des Tages suchten wir eine Pizzeria auf. Es herrschte dort reger Betrieb. Die Gäste kamen vor allem aus der Schweiz und Deutschland


Ankunft im Hafen von Bastia



Küstenstrasse von Bastia nach Santa Severa



der erste Pass in Korsika, Col de Santa Lucia 381m ü M



D33 bei Pino am Cap Corse



Alimentari in Canari am Cap Corse



Hauptstrasse D81 von St. Florent nach L' Île Rousse beim Bocca di Vezzu



Montemaggiore im Hinterland von Calvi



eine kleine Epicerie in Montemaggiore wo es Treibstoff gab



Blick von unserem Hotelzimmer auf das Meer



Link zur Unterkunft:
 http://www.hotel-filosorma.com/


5. Etappe : Galeria- Porto- Ota- Marignana- Col de Sevi- Vico- Murzo- Rosazia- Salice- Rezza- Bocca di Tartavellu- Ucciani- Tavera- Col de Scalella- Bastelica
169.83km, 4275hm, Fahrz. 8:56:49, Schnitt 19km/h, v max 75.2km

Heute Morgen gab es im Hotel ein Brot und Konfi Buffet und das war's dann auch schon. Mit dieser ersten Stärkung machten wir uns auf den Weg auf der Küstenstrasse nach Porto. Nach etwa 40km war der Golf de Porto und damit absolutes Landschaftliches Highlight erreicht. Die Strasse schlängelte sich hoch über dem Meer zwischen roten Felsen dem steil abfallenden Fjord entlang. Um 11uhr erreichten wir dann die kleine Ortschaft Ota ca. 5km vom Meer entfernt im Hinterland. Hier gab es sogar eine so genannte Epicerie, ein kleinen Dorfladen. Wie sich erst später herausstellt, die letzte Verpflegungsstelle für die nächsten 7 Stunden. Nun ging es auf der sehr imposanten Bergstrasse in Richtung Col de Sevi auf 1101m ü M. Unterwegs waren auf oder neben der Strasse etliche Wildschweine anzutreffen. Leider musste ich dann in der Abfahrt vom Pass noch eine Platte an meinem Hinterrad beheben. Bald folgte schon ein nächster Höhepunkt, nämlich ein ganz kleines, zum Teil Betoniertes Fahrsträßchen den Felsen entlang zwischen Murzo und Rosazia. In der Folgenden Abfahrt geschah dann die erste gravierende Panne. Ich hörte einen lauten Knall.....Bei Leo war soeben der Hinterreifen buchstäblich geplatzt... Dadurch verfing sich der Reifen an der Bremse und das Rad blockierte. Die Felge figgte etwa 15 Meter auf dem Boden und wurde so arg in Mitleidenschaft gezogen. Glücklicherweise war noch soviel Alu an der Flanke, dass wir den Ersatzreifen wieder Aufziehen konnten. Dann ging es weiter. Es folgten noch ein sanft ansteigendes Strässchen (D4) zum Bocca di Tartavellu 885m ü M. Nach der schönen Abfahrt auf die Nationalstrasse spürten wir den Hunger. In Ucciani zu beginn des Aufstieges zum Col de Scalella gab es dann immerhin 2 Bars. Die eine wollte zu unsrem Ärger das Getränk nur in kleinen Gläschen verkaufen, die 2war dann so flexibel und gab und 1,5Liter Flaschen zu einem fairen Preis. Somit war es möglich auch noch die letzten 800hm des heutigen Tages zu absolviren. In Bastelica gab es dann 2Hotel, wovon das bessere geschlossen war und ein Restaurant mit Appartments oberhalb des Dorfes. Wir entschieden uns für das Restaurant Chez Paul. HP für 50€ doch erst im Nachhinein wurde uns gesagt dass es kein Frühstück gab.

die Meeresbucht Golf de Galeria vor unserem Hotel



das erste Pässli nach heute Morgen nach ca. 15km Fahrt Bocca a Palmarella



D 81 zwischen Galeria und Porto



D 81 am Golf von Porto, gemeinsames Foto



Blick auf den Golf von Porto



Sehr imposanter Straßenabschnitt der D81 kurz vor Porto



Traumabschnitt der D81 kurz vor Porto



Blick auf Porto Marina



Ota im Hinterland vom Golfe de Porto



Aufstieg zum Col de Sevi



eine Wildschweinfamilie, wie man es in Korsika oft sieht



die sehr schöne Betonpiste D4 von Murzo nach Rosazia



Leo und Heini auf der D4 bei Azzana



Im Aufstieg zur Bocca di Tartavellu



Kurz vor der Passhöhe



Abfahrt von der Bocca di Tartavellu nach Vero und zur N193 Nationalstrasse



im Letzten Aufstieg heute, zum Bocca di Scalella



Bocca di Scalella 1193m ü M



Unser Abendessen: Wildschwein

6. Etappe: Bastelica- Cauro- Col de St. Gorges- Ste. Marie de Sicche- Corrano- Vergajo- Zicavo- Col de Vaccia- Aullène- Quenza- Zonza- Col de Bavella  108.51km, 2600hm, Fahrz 05:28:49, Schnitt 20.00km/h, vmax 59.5km       

Heute morgen suchten wir zuerst die Bäckerei auf wo es gute Sachen fürs Znorge gab. Dann ging es 20km leicht abfallend zur Nationalstrasse in Cauro. Nach etwa 12km auf der N196 über den Col de St. Georges ging es wieder in die Wildniss. Über kleine angenehme Strässchen erreichten wir Zincavo. Nun wurden wir vor einer längeren Baustelle gewarnt von anderen Velotouristen und von Schildern. Wir versuchten es trotzdem. Auf fast 10km war nun der Belag entfrent worden um mit grobem Geschütz wurde das einst reizvolle Strässchen zur breiten Autopiste ausgebaut....schade. In Aullene gab es dann wieder eine Epicerie mit Tankstelle wo wir unsere Mittagspause machten. Leider verschlechterte sich das Wetter nun Zusehends, so dass wir nach 30min Fahrt in einer Bar unterschlupf suchten. Eine halbe Stunde später hatten wir dann das Gefühl das Gröbste sei vorbei und setzen unsere Fahrt fort. In Zonza gab es dann den nächsten Schauer, trotzdem fuhren wir weiter Richtung Coll de Bavella. Leider wurde das Wetter immer übeler und wir befanden uns in der Wildniss mitten in einem Heftigen Gewitter mit Blitz und Donner. Jedenfalls schlug ein Blitz rech nahe bei uns ein. Völlig durchnässt und immer noch im Strömenden Landregen erreihten wir um etwa 15Uhr den Col de Bavella auf 1218m ü M. Im erst besten Restaurant suchten wir Unterschlupf. Hier warteten wir sicherlich eine Stunde, doch das Wetter war immer noch triste. Ich drängte nun drauf trotzdem die Abfahrt ans Meer zu machen. Also fuhren wir weiter doch weit kamen wir nicht, beim nächsten Restaurant nach knapp 200Metern Fahrt stoppten Heini und Leo und weigerten sich weiter zu fahren. Das Restaurant selbst war noch recht hübsch, doch das Dortoir (Schlafsaal/ Massenlager) im Untergeschoss war recht primitiv und stickig. Ich musste mich fügen, da ich keine Lust hatte den Rest der Tour alleine zu machen. Immerhin war das Nachtessen anständig und der Preis mit 35€ HP in Ordnung.

Nationalstrasse N196 beim Col de St. Gorges



Piste über den Col de la Vaccia, die gerade zur "Autobahn" ausgebaut wurde



auf dem Col de la Vaccia



Die kleine Epicerie mit Tankstelle in Aullene, im Landesinnern von Korsika



während unserer Mittagspause gegenüber der Epicerie wurden wir von einem hungrigen Hund belästigt



Vangone



Col de Bavella, die Gîte d' Etape wo wir übernachteten



Col de Bavella, Ausblick Richtung Süden kurz vor dem Abendessen



Ausblick auf die bevorstehende Abfahrt vom nächsten Tag, mit Regenbogen....



Der Hauptgang des Nachtessens

Link zur Unterkunft:   http://www.auberge-bavella.com/

7. Etappe: Col de Bavella- Solenzara- Abbazia- Poggio di Nazza- Lugo di Nazza- Defilee de Strette Ghisoni- Col de Sorba- Vivario- Venaco- Aleria- Linguizzeta- Pietra di Verde- Novale- Col d' Arcarotta- Piedicroce
209.69km, 3635hm, Fahrz. 9:32:15, Schnitt 22km/h, v max 57.9km/h

Um 8.00uhr starteten wir auf dem Col de Bavella (1218m ü M) von unserer Unterkunft. Es ging zuerst auf 30km Abfahrt durch traumhafte Wildnis Landschaft Richtung Meer. Das Wetter zeigte sich nach dem heftigen Gewitter von Gestern wieder von seiner besten Seite. Nach knapp 5km Nationalstrasse flogen wir förmlich auf einer Hübschen Nebenstrasse Richtung Abbazia. Dort begann der erste nennenswerte Aufstieg des heutigen Tages nach Poggio und Lugo di Nazza. In Poggio fanden wir noch eine kleine Epicerie in der es wenigstens Flüssigen Treibstoff gab. Um 11uhr waren wir dann beim Beginn des Defilee de L'Inzecca angelangt, einer Reizvollen schluchtartigen Landschaft. Um die Mittagszeit wollten wir in der größeren Ortschaft Ghisoni was essbares Kaufen, doch es gab keinen offenen Laden. Auf dem Platz zwischen der Post, des Rathauses und der Kirche lagen ein paar Kühe herum und genossen noch die letzten Strahlen der Sonne, bevor ein weiteres Gewitter aufzog. Auf der wegen Bauarbeiten gesperrten Strasse erreichen wir um 13uhr den 1311m hohen Col de Sorba. Leider begann es dann auch sogleich richtig zu schütten. Nach gut einer halben Stunde Abfahrt waren wir wieder außerhalb der Niederschlagszone, jedoch total durchnässt, wie schon gestern Nachmittag. Leider wird in Korsika zurzeit viel in den Ausbau von Bergsträsschen investiert. Man verbreitert sie fast zu Autobahnen obwohl es kaum verkehr darauf gibt. Sie verlieren  so leider ihren Reiz zu Radeln. Doch es gibt glücklicherweise immer noch viele Verbindungsstrassen die eher einem Radweg als einer Hauptstrasse gleichen, selbst die Nationalstrasse führt zwischendurch wieder über eine kaum 2,5m breite Römerbruecke. Um halb 4 Uhr Nachmittags haben wir dann den ersten großen richtigen Supermarkt unsres Korsikatrips in Aleria aufgesucht. Man deckte sich hier wieder für die Spätschicht ein. Es folgten noch gut 1000 m Aufstieg und weitere 70km ins Landesinnere. In Piedicroce haben wir dann im einzigen Hotel weit und breit ein 3Bett Zimmer für 143€ mit HP bekommen. Da wir unterwegs noch eine nach einem Murgang gesperrte Strasse durchqueren mussten waren wir und die Velos ziemlich dreckig so dass vor der der Badewanne im Hotelzimmer, zuerst der Gartenschlauch im Freien zum Einsatz kam.

in der Abfahrt vom Col de la Bavella nach Solenzara ans Meer



Lugo di Nazza



Defilé de l' Inzecca



Barrage de Sampolo im Defile de l' Inzecca



kurz vor Ghisoni



Kühe auf dem Kirchplatz in Ghisoni



Linguizzetta oberhalb der Ostküste



Novale im Aufstieg nach Piedicroce



Durchquerung eines Murganges bei Piobetta



Das Abendessen im Hotel in Piedicroce, Wildschwein mit Polenta


Link zur Unterkunft: 
http://www.hotel-le-refuge.fr/hotel

 

8. Etappe  Teil 1 Korsika: Piedicroce- Col de Prato- Morosaglia- Bocca a Serna- Porto Nuovo- Lento- Bigorno- Murato- Oletta- Col de Tegime- Bastia
85.66km, 1625hm, Fahrz. 3:52:48, Schnitt 22km/h, vmax 61.2km

Heute Morgen sind wir im Bergdorf Piedicroce zur letzten Halbetappe in Korsika Richtung Hafen von Bastia gestartet. Frühstück gab es in diesem einzigen Hotel weit und breit erst um 7.30 Uhr. Da jeder von uns wusste dass wir nicht allzu viel vorige Zeit haben und am Nachmittag relaxen auf dem Liegestuhl angesagt war, gaben wir Vollgas. Leo und Heini lieferten sich immer wieder Sprints. Nach gut einer halben Stunde Fahrt war schon der erste 985 m hohe Pass erreicht. Es folgten nun gut 800hm Abfahrt nach Ponte Novo. Da die Sträßchen zum Teil sehr schmal sind muss man immer mit der nötigen Vorsicht dahinter. In Ponte Nuovo, wo dann der 700hm umfassende Aufstieg zum Col de Bigorno begann, verschärften Leo und Heini das Tempo dermassen dass es mir Mühe machte ihnen zu folgen. Deshalb brummte ich meinem Bruder das 1,5kg schwere Karten Bündel auf. Jetzt konnte ich wieder spielend mithalten. Der Strassenzustand kurz vor dem Pass liess zu wünschen übrig dafür war die Rückseite neu asphaltiert worden. In Murato wo wir die halbe Bäckerei leerkauften, entschieden wir uns für die maximalvariante über Oletta und den Col de Tegime um nach Bastia zu gelangen. Dabei genossen wir noch einen herrlichen Ausblick auf den Golfe de St. Florent, wo wir bereits am Montag vorbeigeradelt waren.
Kurz nach 12 Uhr waren wir am Hafen der Großstadt Bastia. Sogleich lösten wir ein Ticket der Kategorie PONTE um nach Livorno in der Toskana zu kommen. Nun sitzen wir auf dem Deck im Liegestuhl und geniessen die Sonne.......oder vielleicht auch den Regen. Mit 35 min Verspätung fuhr die Fähre dann los.

Ausblick von unserem Hotelzimmer



die Kirche von Piedicroce



Lento im Aufstieg zur Bocca di Bigorno



letzter Teil des Aufstieges zur Bocca di Bigorno 885m ü M



berühmte Kirche San Michele bei Murato



Oletta



Ausblick Richtung St. Florent beim Aufstieg zum Col de Tegime



Blick auf den Hafen von Bastia



die Fähre für die 4 stündige Überfahrt nach Livorno



Wir haben Korsika soeben verlassen.....Richtung Toskana.



Entspannen auf dem Liegestuhl, die Kappe dient als Sonnenschutz



Ein etwas seltsames Lebeweesen eines deutschen Passagiers, nicht Hund, nicht Katze, nicht Fisch....




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